Wenn du selbst eine Depression hast oder hattest, dann kannst du dich mit Teilen dieser Erzählung vielleicht identifizieren.

Es ist die Erfahrung meines Lebens.

Ich glaube mittlerweile ich hatte mein ganzes Leben lang Depressionen. Ich habe kaum positive Erinnerungen an mich in meiner Kindheit bis ins Erwachsenenalter.

Ich hatte allerdings vereinzelt Ausblicke aus diesem Tal. Sie fühlen sich an wie kleine Guckfensterchen in ein fröhliches Leben. Der Rest ist trüb, dunkel und von vielen unangenehmen Gefühlen und Schmerzen geprägt.

Die „Hochs“ an die ich mich erinnere, hatten immer mit friedvollen Gefühlen zu tun.

Wie z.b eine Szene im Kindergarten, als ein Mädchen ihren Schmuckkristall an einem Tag mitbrachte und ihn auf den Boden warf um ihn mit mir zu teilen. 

Urlaubserinnerungen, in denen mich andere als liebevoll und süß betrachteten.

Auch liebevolles aufrichtiges Lob ging bei mir immer sehr tief und hinterließ Glücksmomente.

Später waren es Liebesbeziehungen, die zumindest in den Anfangszeiten zu einer Stabilisierung meines emotionalen Haushaltes führten.

Also Liebe, Nächstenliebe, Herzlichkeit, Gesehenwerden und Teilen, waren die Momente die mich berührten und an die ich mich nachhaltig erinnere.

Der Auszug aus meinem Elternhaus brachte große Veränderungen mit sich.

Den Mangel den ich dort gelernt hatte war zwar nun in mir, aber es wurde mir nun nicht mehr täglich vorgelebt.

Parallel erlernte ich in meinem Elternhaus sehr gute Überlebensstrategien. Handwerkliche Fähigkeiten, mich nur auf mich selbst zu verlassen, 

nichts erwarten zu können. Und die Gabe zu funktionieren, komme was wolle.

Das klingt zwar düster, aber ohne hätte ich es nie in meine Kraft geschafft.

Das Interessante ist, dass man mir die Depression nie angesehen hat.

Aber innerlich wusste ich immer, das etwas nicht stimmte.

Mittlerweile weiss ich, dass es um mein inneres Optimum des Fühlens und Wohlfühlens geht.

Ich wusste instinktiv immer, es gibt mehr Liebe da draussen, es gibt größere Gefühle, es gibt mehr von mir, mehr Freude, mehr Lockerheit, mehr Gelassenheit.

Ich hatte immer das GEFÜHL, ich bin nicht richtig da. 

Und genau so war es auch! - Aber das weiss ich bestätigt eben erst jetzt.

Es ist als wär es nicht meine Zeit gewesen. 

Als wäre es die Schattenseite meines Lebens gewesen und jetzt bin ich auf der anderen Seite der Münze.

Mein Wendepunkt war meine jetzige Beziehung. Mein Mann, mein Lebenspartner.

Und ich finde hier muss man klarstellen, dass jeder etwas anderes braucht um zu heilen. 

Ich brauchte eine einzige Person, die mich sehen konnte. Die mich begleitet im Leben ohne mich ständig zu bewerten und ohne Druck auf mich auszuüben, mich formen zu wollen. 

Bedingungslose Liebe 

Ich muss dazu sagen, dass ich viel Arbeit in den Jahren davor geleistet habe. 

Ich habe Jahrelang an mir gearbeitet. Blockaden gelöst, wurde achtsamer, liebevoller zu mir. Habe meine Intuition, mein Bauchgefühl jahrelang geschult, trainiert. 

Mich immer und immer wieder für mich entschieden. Für mein Herz!

Habe toxische Beziehungen hinter mir gelassen, einengende Arbeitsstellen in denen ich nicht wachsen konnte gekündigt.

Entgegen dem Erlernten und entgegen dem Verstand. 

Oft entgegen der Vernunft!

Das setzen von Grenzen auf der Gefühlsebene ist ein unabdingbarer Prozess auf dem Weg der Heilung. 

Wenn man nicht weiß wer man ist, ist das Bauchgefühl der einzig aufrichtige Ratgeber. 

Ohne Bauchgefühl und das Vertrauen darin, wird man immer abhängig sein von den Meinungen anderer. Von dem Bild das andere von einem malen. Von Empfehlungen und Statistiken des Verstandes.

Ein wirkliches, wahrhaftiges Individuum zu sein geht nur, wenn du deinem Gefühl folgst. Den Weg nach innen gehst. Auch wenn es rumpelt und rumort. Wenn du bei dir ankommst, dann sind da andere die auch bei sich sind.

Und du wirst staunen mit welchen Menschen du in Einklang gehst. Menschen die inspirieren genauso wie du, weil du die Mühe auf dich genommen hast den Weg zu dir zu finden.

Ich fühlte mich lange als würde ich gegen den Strom schwimmen….

Und ehrlich gesagt tat ich das auch. 

Aus der alten Masse heraus. Aus dem alten Leben heraus.

Interessant ist, dass ich damit unbewusst vielen ein Vorbild war. 

Ich bewies Stärke, weil ich mich nicht mit dem zufrieden gab was war. 

Zu dieser Zeit begann ich meine Ausbildung und das Produkt dieser ganzen Zeit ist mein Inner Voice Coaching. Und seit da an helfe ich Menschen in ihre Selbstermächtigung zu kommen. Selbst tätig zu werden um in ihr selbstbestimmtes Leben zu finden.

Ich hatte immer die Vision von mehr. Und damit meine ich nicht mehr Materielles.

Sondern mehr von mir. 

Bunter, glücklicher, größer, kreativer, weiser.
 

Die letzten 2 großen Depressionen hatte ich durch die Geburt meiner Kinder.

Ich würde sogar sagen, sie waren die schmerzhaftesten und anstrengensten.

Denn durch sie kamen all die Kindheitsthemen noch einmal aus der Tiefe ins Bewusstsein.

Und konnten somit heilen.

Aber eine Depression in Kombination mit „neuer“ Liebe ist anders.

Trotz immenser Selbstwerteinbrüche, Selbstzweifel, Panikattacken, Burn-out Gefühlen und vieles mehr, gaben auch sie mir ein weiteres Fundament.

Und so kehrte Jahr für Jahr mehr Stabilität ein. 

Fruchtbarer Boden.

Und nun wachse ich und wachse ich. 

Mein Fundament, das ich mir erbaut habe hat mehr von dem in mein Leben gebracht was mit gut tut. Mehr fundament, mehr Stabilität.

Aus Selbstliebe wurde mehr Liebe.

Ich gab mir Halt und bekam mehr Halt dazu!

Und du kannst das auch. Wenn du wirklich willst!